Ausbildung Atemkursleiter

Ausbildung zum Atemkursleiter – Modul 8D

Atmen ist Leben. Nichts geschieht wohl unwillkürlicher und automatischer als das Atmen. Mit der Geburt nehmen wir den ersten Atemzug und setzen diese entscheidende Handlung bis zu unserem letzten Lebensmoment fort. Doch obwohl die Atmung ein automatischer Prozess ist, den wir nicht bewusst steuern müssen, bedeutet es nicht, dass wir keine Kontrolle darüber haben oder keine Möglichkeit sie zu verbessern. Die Wirkung der Atmung ist ganzheitlich und hat auf viele Prozesse und Ebenen des menschlichen Lebens Einfluss. Forschungen haben gezeigt, dass das bewusste Manipulieren der Atmung – das bedeutet, wie tief, wie schnell und auf welche Art und Weise wir atmen – weitreichende Auswirkungen auf unsere physische und psychische Gesundheit haben kann.

In der Ausbildung zum Atemkursleiter wird das Atmen bewusst in den Fokus gerückt und das unwillkürliche und automatische Atmen erfährt dadurch eine neue Bedeutung.

Das Atmen ist überlebenswichtig und dies wird oft erst dann bewusst, wenn es nicht mehr so funktioniert, wie es physiologisch notwendig wäre. Es gibt eine Vielzahl von Fehlatmungen, die mehr oder weniger stark Einfluss nehmen, auf eine gute Sauerstoffversorgung. Erfahren Sie in der Ausbildung zum Atemkursleiter, wie man durch einen neuen Umgang mit der Atmung neue Wege beschreitet, die dabei unterstützen auch physische und psychische Blockaden und Verspannungen aufzulösen.

Mit jedem Atemzug erhalten wir die Möglichkeit, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu beeinflussen. Atmen ist nicht nur Leben, es ist auch eine Kraft, die wir in unseren Händen halten und die wir nutzen können, um unsere Lebensqualität auf positive Weise zu beeinflussen. In jedem Atemzug liegt ein großes Potenzial – das Potenzial für Gesundheit, Wohlbefinden und Lebenskraft.

Bei dieser Ausbildung zum Atemkursleiter geht es nicht darum Patienten mit Atembeschwerden zu behandeln, es ist keine Ausbildung zum Atemtherapeuten*. Als Atemkursleiter unterstützen Sie interessierte Personen dabei, ein Bewusstsein über eigene Atmung zu erlangen und Sie vermitteln Übungen und Techniken die zu einer verbesserten Atmung führen. Unser Fokus liegt hierbei darauf wie man gesunde Personen unterstützt mit Hilfe der Atmung zu mehr Ruhe und Gelassenheit zu gelangen und in einer schnelllebigen Welt, nicht außer Atem zu gelangen.

Bei der Ausbildung zum Atemkursleiter werden Sie lernen Kurse, Workshops und Trainingsformate rund um das Thema Atmung umzusetzen und Kurse zu leiten.

Inhalte der Ausbildung zum Atemkursleiter

• Grundlagen Anatomie der Atmung; anatomische und physiologische Grundlagen: Zwerchfell, Lunge, Bronchien, Atemmuskulatur
• Der Atemrhythmus: die Bedeutung der Einatmung, Ausatmung und der Atempause
• Die Vorbedingungen für Atemübungen
• Die wichtigsten Aufgaben von Sauerstoff im Körper
• Das Atemtraining
• Atembewegungen wahrnehmen
• Techniken für den Ausatem, für den Einatem
• Verschiedene Atemübungen
• Atmung und Haltung
• Bewegung und Atmung
• Kurse gestalten

Wofür sind Atemkurse und Atemtrainings gut?

Kurse im Bereich Atemtraining bieten Teilnehmenden angeleitete uns strukturierte Instruktionen und Unterstützung, um die eigene Atmungskompetenz zu verbessern. Kurse und Training lassen sich sowohl in Präsenz als auch online umsetzen und werden üblicherweise als Kursreihe angeboten, wobei sich jede Kurseinheit auf einen anderen Aspekt des Atemtrainings fokussiert.

Struktur von Atemtrainingskursen
Je nach den spezifischen Zielen des Kurses variiert die Kursstruktur, besteht jedoch üblicherweise aus einer Kombination von theoretischem Input, zum besseren Verständnis der Praxiseinheit und den praktischen Übungen. Zu den theoretischen Inhalten zählen Informationen über die Anatomie und Physiologie der Atmung, die wissenschaftliche Hintergründe der jeweiligen Atemtechnik und wie sich Atmung auch auf die mentale Gesundheit auswirken kann. Die Praxisübungen umfassen in der Regel geführte Atemübungen, bei denen die Kursteilnehmenden erfahren und üben, wie sie ihre Atmung kontrollieren können.
Insgesamt können Atemtrainingskurse eine sehr wertvolle Ressource für jeden sein, der seine Atmungsfähigkeiten verbessern und die Vorteile einer effektiveren Atmung nutzen möchte. Es ist jedoch wichtig, einen Kurs zu wählen, der gut auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist, und gegebenenfalls einen Arzt oder Therapeuten zu konsultieren, bevor man mit einem neuen Trainingsprogramm beginnt.

Beispiele verschiedener Arten von Atemtrainingskursen

Es gibt viele verschiedene Arten von Atemtrainingskursen, die auf verschiedene Bedürfnisse und Ziele abgestimmt sind. Einige könnten speziell auf Menschen mit Atemwegserkrankungen ausgerichtet sein, während andere sich mehr auf Aspekte wie Stressabbau, Achtsamkeit oder Leistungssteigerung konzentrieren könnten.

1. Kurse für Stressabbau und Achtsamkeit: Diese Kurse konzentrieren sich auf Atemtechniken, die dazu dienen, Stress und Angstzustände abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Sie können Elemente aus der Achtsamkeitspraxis, Meditation und Bewegungselemente, wie z. B. ZENbo Balance beinhalten.
2. Leistungsorientierte Kurse: Diese Kurse richten sich an Sportler oder Personen, die ihre körperliche Leistungsfähigkeit verbessern möchten. Sie können Techniken zur Verbesserung der Lungenkapazität, zur Steigerung der Ausdauer oder zur Verbesserung der Erholungszeit nach dem Training umfassen.
3. Kurse für Atemwegserkrankungen*: Diese Kurse sind oft darauf ausgelegt, Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD oder Lungenfibrose dabei zu helfen, ihre Atmungsfähigkeiten zu verbessern und ihre Symptome zu lindern.

Insgesamt können Atemtrainingskurse eine sehr wertvolle Ressource für jeden sein, der seine Atmungsfähigkeiten verbessern und die Vorteile einer effektiveren Atmung nutzen möchte. Gegebenenfalls sollte zuvor ein Arzt oder Therapeut zu konsultiert werden, bevor man mit einem Atemtraining beginnt.

Arbeitsfelder und Tätigkeitsbereiche als Atemkursleiter

Als Atemkursleiter können sich Ihnen zahlreiche neue Arbeitsfelder und Tätigkeitsbereiche öffnen. Nachfolgend zählen wir einige Beispiele auf. Das Thema Atem ist für Fitnesstrainer und Gruppensporttrainer in Sport- und Fitnesszentren, Gesundheits- und Wellnesszentren umsetzbar.
In medizinischen Einrichtungen (Rehakliniken und Krankenhäusern), in denen Therapeuten mit Patienten zusammenarbeiten, die sich von Operationen erholen oder an chronischen Krankheiten leiden kann ein gezieltes Atemtraining unterstützen. Hier können sie Atemtechniken lehren, die dazu beitragen, Schmerzen zu lindern, die Genesung zu fördern oder chronische Symptome zu managen.
In Unternehmen und Organisationen können Trainer und Seminarleiter ihr individuelles Portfolio erweitern, bzw. ihre fachbezogenen Seminare mit verschiedenen Breaks bereichern und „Atempausen“ anbieten, um die Konzentrationsfähigkeit der Seminarteilnehmenden wieder zu erlangen. Mit einer selbstständigen Tätigkeit kann man sich auch auf verwandte Themenfelder spezialisieren, wie Meditation, Achtsamkeit sowie Atmung und private Kurse, Workshops oder Einzeltrainings anbieten. Für ein Einzelsetting empfehlen wir ach Coachingkenntnisse (Fortbildung: Systemisches Coaching), um das Atemtrainingsprogramm auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Kunden anzupassen.
Es ist auch möglich Atemkurse online anzubieten. Z.B. in Form von Live-Online-Kursen, aufgezeichneten Video-Kursen oder individuellen Online-Coachings. Wenn Sie in diesem Bereich noch keine professionelle Kompetenz mitbringen, empfehlen wir Ihnen unsere Ausbildung zum Live-Online-Trainer.

Voraussetzungen für die Erlangung des Zertifikats Atemkursleiter

Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie Entspannungskurse oder Meditationen leiten möchten, bspw. die Ausbildungsmodule Meditationslehrer – 1B, Kursleiter für Progressive Muskelentspannung 1B oder Autogenes Training 1F zu absolvieren.

Sie können ohne Vorkenntnisse einen Einblick in die Grundlagen von Entspannung und Erholung erhalten, um Kurzformate „sogenannte Timeouts und Relax-Einheiten“ zu gestalten.

*Hinweis Atemtherapie
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kurse für Atemwegserkrankungen, demnach Atemtherapie, nur von entsprechend qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden, wie z. B. spezialisierte Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten usw. die eine umfassende medizinische Ausbildung und Erfahrung in der Betreuung von Menschen mit Atemwegserkrankungen haben. Die Arbeit mit Personen, die an Atemwegserkrankungen leiden, erfordert ein spezialisiertes Wissen und eine tiefe Verständnis der zugrunde liegenden medizinischen Zustände. Jede Atemwegserkrankung hat ihre spezifischen Merkmale, Herausforderungen und Sicherheitsüberlegungen. Beispielsweise kann die Überbeanspruchung der Atmung bei Menschen mit COPD oder Asthma zu ernsthaften Komplikationen führen, wenn sie nicht fachlich korrekt damit umgegangen wird.
Deshalb möchten wir betonen, dass nur Fachleute, Atemtherapie für Menschen mit Atemwegserkrankungen durchführen sollten, welche die Fähigkeit besitzen, die Fortschritte der Teilnehmer zu überwachen, ihre Technik zu korrigieren und auf Veränderungen in ihrem Gesundheitszustand zu reagieren.
Das Atemtraining bzw. die Atemtherapie bei Atemwegserkrankungen entspricht einer spezialisierten und individuell angepassten Behandlung, die daher von einer fachlich qualifizierten Person durchgeführt werden sollte. Die Gesundheit und das Wohlbefinden stehen an erste Stelle.